AdBlue deaktivieren: Was du wissen musst

AdBlue ist eine Harnstofflösung, die in Dieselfahrzeugen eingesetzt wird, um die Emissionen von Stickoxiden zu reduzieren. Besonders bei modernen PKW, Wohnmobilen, Transportern und LKW spielt das AdBlue-System eine wichtige Rolle, um die strengen Emissionsvorschriften zu erfüllen. Es gibt jedoch Gründe, warum Fahrzeugbesitzer die AdBlue-Technologie deaktivieren lassen möchten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Deaktivierung funktioniert und welche Vorteile sie bietet.

Warum AdBlue deaktivieren?

Ein Hauptgrund für die Deaktivierung des AdBlue-Systems sind die hohen Reparaturkosten, wenn Probleme auftreten. AdBlue-Systeme bestehen aus mehreren Komponenten wie Tank, Pumpe, Steuergerät und Sensoren. Da die Fehlerquellen oft schwer zu identifizieren sind, werden viele Teile auf Verdacht getauscht. Oft werden komplette Systeme verkauft, was die Reparaturkosten auf durchschnittlich 1200 € ansteigen lässt. Die Deaktivierung hingegen ist fast um die Hälfte günstiger und dauerhaft, sodass das AdBlue-System nicht mehr nachgefüllt oder repariert werden muss.

Ein weiterer Vorteil der Deaktivierung ist die Sicherheit. Sollte der AdBlue-Tank leer sein, verweigert das Fahrzeug unter Umständen den Motorstart. Dies kann gerade bei langen Reisen oder im Ausland problematisch sein, wo AdBlue nicht immer verfügbar ist.

Wie funktioniert die Deaktivierung von AdBlue?

Die Deaktivierung des AdBlue-Systems erfolgt durch eine gezielte Anpassung der Motorsoftware. Der Prozess sieht in der Regel wie folgt aus:

1. Motorsoftware auslesen: Die aktuelle Software des Motorsteuergeräts wird zunächst ausgelesen, um sie später modifizieren zu können.
   

2. AdBlue deaktivieren: In einem zweiten Schritt wird die AdBlue-Funktion in der Motorsoftware deaktiviert.
   

3. System zurücksetzen: Wichtig ist, dass das gesamte AdBlue-System vollständig und korrekt zurückgesetzt wird, um spätere Fehlermeldungen zu vermeiden.
   

4. AdBlue-Steuergerät oder Pumpe abstecken: In einigen Fällen muss zusätzlich das AdBlue-Steuergerät oder die AdBlue-Pumpe abgesteckt werden.
   

5. Motorsoftware flashen: Die angepasste Software wird anschließend wieder auf das Motorsteuergerät aufgespielt.

Diese Schritte sollten von einem erfahrenen Fachmann durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug auch nach der Deaktivierung einwandfrei funktioniert.

TÜV und AdBlue-Deaktivierung

Besonders bei PKW, Wohnmobilen und Transportern gibt es erfreuliche Nachrichten: Diese Fahrzeuge kommen auch nach der Deaktivierung des AdBlue-Systems weiterhin problemlos durch den TÜV (Stand: 06.10.2024).

Kosten und Vorteile

Die Kosten für die Deaktivierung des AdBlue-Systems belaufen sich in der Regel auf etwa die Hälfte der Reparaturkosten eines defekten AdBlue-Systems. Die Deaktivierung ist eine einmalige Maßnahme und spart langfristig nicht nur die Kosten für Reparaturen, sondern auch für den AdBlue-Nachschub. Zudem entfällt die Sorge, dass das Fahrzeug plötzlich den Motorstart verweigert, weil AdBlue nicht rechtzeitig nachgefüllt wurde.